Montag, 20. Juli 2015

Was ist eine Choreografie

Chris Haring:

Choreografieren kann jeder, wann, wie und so oft er will- ich habe choreografiert, da konnte ich noch nicht mal gehen. schon gar nicht tanzen, manchmal choreografiere ich vor mich hin und überlege mir, wie genussvoll es wäre, das soeben choreografierte jemandem zu zeigen, manchmal hoffe ich , dass es niemand gesehen hat, manchmal sehe ich es selbst nicht, sondern höre es nur, dann wundere ich mich darüber und staune, denn Kunst entsteht ja bekanntlich von selbst, man will nur den richtigen Rahmen geben, auch wenn's ein dünner ist aus weißem Tanzboden, denn choreografieren ist die Möglichkeit, aus dem Nichts ein etwa zu machen, manchmal synchron und laut, dann ist man besonders aufmerksam. Denn Synchronität funktioniert immer, vor allem wenn sie gut gemacht ist. Choreografien sind Bilder, die im Nachhinein entstehen, weil man sie vorher nicht begreift oder weil es einfach schlecht oder gar nicht choreografiert ist, deshalb gibt es Choreografen, die sich darum kümmern, dass viele Bewegungen nicht verloren gehen, verlorene Jäger eines Schatzes, der unser Körper ist, denn gejagt wird immer etwas, meistens Bewegung, die verlischt sobald man sie findet. Aber es hält sowieso nichts ewig und schon gar keine Choreograafie, allein schon, weil die Tänzer irgendwann abhauen und mit ihnen die Choreografie.

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